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Hermann Henselmann Architekt, Ost-Berlin

Fotografie Lukas Fischer

Hermann Henselmann Architekt, Ost-Berlin
  • ›Hermann Henselmann Architekt, Ost-Berlin‹
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    Einführung

    Ein Fotobuch über die Berliner Bauten von Hermann Henselmann

    Das Buch zeigt die Berliner Bauten von Henselmann: das Hochhaus an der Weberwiese, den Strausberger Platz, das Frankfurter Tor, das Haus des Lehrers mit der Kongresshalle am Alexanderplatz und den Fernsehturm, es dokumentiert sie nicht als architektonische Werke, sondern in ihrer das Stadtbild Berlins bis in die Gegenwart prägenden Wirkung.

    Hermann Henselmann, 1905 in Roßla im Harz geboren, 1995 in Berlin gestorben, gehört zu den wenigen Architekten, die mit ihren Bauten das Bild von Berlin geprägt haben – neben Karl-Friedrich Schinkel, Peter Behrens und Hans Scharun. Von 1953 bis 59 war er der Chefarchitekt von Ost-Berlin. Henselmann kommt vom Neuen Bauen her, vom Bauhaus. Er hat 1930 am Genfer See eine Villa im Stil von Le Corbusier entworfen, die heute unter Denkmalschutz steht. Er hat dann in Berlin und Umgebung weitere Wohnhäuser entworfen. Die Nazi-Herrschaft setzte seiner Architekten-Karriere ein Ende. Nach dem Krieg wurde er Direktor der Hochschule für Baukunst und bildende Künste in Weimar. Als Henselmann 1951 zu einem Entwurf für ein Hochhaus an der Weberwiese aufgefordert wurde, legte er einen Plan für ein modernes Gebäude vor. Rudolf Hernstadt, der Chefredakteur der Parteizeitung Neues Deutschland schrieb daraufhin einen Artikel unter der Überschrift: „So nicht, Genosse Henselmann“. Henselmann erzählt, wie er sich vor die Wahl gestellt sah, in den Westen abzuhauen, wo es die moderne Architektur ebenso schwer hatte, oder sich den Wünschen der Staatspartei anzupassen. Er entschied sich nach einem Gespräch mit Bertolt Brecht für letzteres. Der ausschlaggebende Gedanke war dabei der, in Kontakt mit dem neuen Auftraggeber zu kommen, um ihn zu erziehen, ihn für das neue Bauen zu gewinnen. Henselmann galt in Ost und West wegen dieser plötzlichen Wendung als Opportunist. Henselmann hat sich dann so sehr für die Stalinallee eingesetzt, dass viele glaubten, er wäre ihr Architekt. Henselmann hat jedoch nur das Ensemble am Strausberger Platz entworfen, und dann das am Frankfurter Tor. Henselmann hat dann aber seinen Einfluss auf die Partei- und Staatsführung zu dem genutzt, was er sich vorgenommen hatte. Er konnte 1961 das moderne Haus des Lehrers entwerfen, das erste Gebäude in Stahlskelettbauweise auf dem Gebiet der DDR. Henselmann hat sich dann mehrere Jahre lang für den Bau eines Fernsehturms im Zentrum von Ost-Berlin eingesetzt, etwas, das so noch nirgendwo gemacht worden war. Der erste Entwurf stammt von ihm, die Kugel war seine Idee. An der Ausführung des 1969 fertiggestellten Turms war Henselmann dann nicht mehr beteiligt. Henselmann wollte immer Bauten schaffen, die sich bildhaft ins Gedächtnis einprägen, die sich für die Bewohner einer Stadt mit ihr identifizieren lassen. Mit dem Fernsehturm, der heute ein Wahrzeichen Berlins ist, ist ihm dies gelungen.

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